Historie GTC Race

GTC Race (vormals Hockenheim-Cup, Divinol Cup, DMV TCC oder auch DMV GTC) kann auf eine lange Historie zurückblicken. Schon seit 1990 werden in der Serie Meister gekürt. Begonnen hat alles mit Edmond Bündgen in einem Ford Sierra. Seit 2015 wird im Rahmen der Serie auch ein 60-Minuten-Rennen ausgetragen.

GTC Race – eine Erfolgsgeschichte seit 1990

Heute gibt es weltweit viele Rennserien, in denen Profis, Semi-Profis und Hobbypiloten mit ihren Rennwagen gegeneinander antreten können. Durch die unterschiedlichen Klasseneinteilungen ist es nicht nötig, sich jedes Jahr ein neues und konkurrenzfähiges Fahrzeug zu kaufen. Wenn wir beispielsweise einen Blick auf die altehrwürdige Nordschleife werfen, dann sehen wir dort in der VLN-Meisterschaft die unterschiedlichsten Fahrzeuge, deren Geschichten bis in die 90er-Jahre zurück gehen. 

Das war Mitte der der 80er-Jahre noch ganz anders. Immer mehr Automobilwerke schufen ihre eigenen Markenpokale und Nachwuchsserien. Opfer waren Rennsportler, die diesem Trend nicht durch den ständigen Erwerb neuer Tourenwagen oder GT-Modelle folgen wollten. Die Liebe und Pflege bestimmter Rennfahrzeuge veranlasste eine Gruppe um Promoter Gerd Hoffmann dazu, über eine Rennserie für solche Fahrzeuge nachzudenken. 

Und die Idee wurde vom ersten Rennen an ein Volltreffer. Denn es gab viele Rennfahrer, die ihre einsatzfähigen Rennwagen so wieder auf die Rennstrecke bringen konnten. Und so genoss der Hockenheim-Pokal von Beginn an ein volles Starterfeld mit packenden Kämpfen auf dem geschichtsträchtigen Kurs. Dabei wurde häufiger zwischen dem „kleinen Kurs“ und der Formel-1-Strecke abgewechselt. Hans Baier, der zu den Frontmännern der Serie gehörte, erinnerte sich 2008 in einem Interview noch genau daran und ließ mit ernster Miene durchblicken: „Anfahrt zur Ostkurve im Wald, ha – da hascht deine Nerve scho’ g’braucht.“ Nervenstärke bewies er dabei sehr oft, denn Baier gewann nicht nur ein Rennen im Hockenheim-Pokal.

Auch 2020 ist das GTC Race noch sehr eng mit dem Hockenheimring verbunden. „Wir sind bereits 2019 vier Mal hier gefahren“, sagt der heutige Veranstalter Ralph Monschauer. Und 2020 wird die Rennserie zwei Veranstaltungen auf dem GP-Kurs austragen – darunter die Saisoneröffnung im März und auch das Saisonfinale im Oktober. „Allerdings fahren wir heute nur noch auf der GP-Strecke und nicht mehr die Kurzanbindung“, so Monschauer weiter.

Aus dem Hockenheim-Pokal wurde 1992 der Divinol-Cup

Zwei Jahre lang fuhr man den Hockenheim-Pokal aus und das Team um Gerd Hoffmann und seiner Agentur UHSport lockte immer mehr Teilnehmer und auch Sponsoren in die Serie. So gelang es den Verantworlichen im Jahr 1992, mit Divinol einen Generalsponsor zu gewinnen, der es ermöglichte, dass man von nun an auf die großen Rennstrecken Europas reisen konnte – der Hockenheim-Pokal wurde zum Divinol-Cup und gastierte unter anderem in Tschechien, Frankreich, Belgien und sogar in Italien. 

15 Jahre lang war Divinol Partner und Namensgeber der Serie, bis es 2008 zur Namensänderung kam. Durch eine Zusammenarbeit mit dem Deutschen Motorsport Verband wurde aus dem Divinol-Cup die DMV TCC (DMV Touring Car Challenge). Die Namensänderung brachte aber keine Änderung des Erfolges. Als attraktive und familiäre Rennserie mit packender Rennaction hatte man sich im deutschen und internationalen Motorsport einen guten Namen gemacht. 

2012 übergab Gerd Hoffmann dann das Zeppter an Niko Müller, der neuer Geschäftsführer von UHSport wurde und bis September 2014 die Geschicke der DMV TCC leitete. Als Motorsport-Ikone und Seriengründer blieb Hoffmann aber weiterhin als Berater mit im Boot. Im September 2014 übernahm der heutige Organisator Ralph Monschauer und führte die letzten beiden Rennen der Saison durch. „Die Übernahme erfolgte über Nacht. Niko Müller musste aufhören und fragte mich, ob ich weitermachen wolle. Und acht Tage später stand ich auf dem Red Bull Ring. Als erstes war mir wichtig, dass wir die Fahrer und Teams zusammenhalten. Denn es gab viele Abwanderungen, da das Format irgendwie nicht mehr passte. Und das ist mir bis heute wichtig: Wir sind eine Familie und wir fragen unsere Mitglieder bei Änderungen oder neuen Ideen“, so Monschauer.

Neue Ära und neues Format unter neuem Namen

Am 1. Januar 2015 passte Monschauer den Namen an das moderne Starterfeld mit immer mehr GT-Fahrzeugen an. Als DMV GTC (DMV Gran Tourismo und Touringcar Cup) startete man am 17. April 2015 in die neue Saison. Aber nicht nur der Name wurde den moderneren Gegebenheiten angepasst; zusätzlich zu den beiden 30-minütigen Sprintrennen wurde auch ein 60-Minuten-Rennen eingeführt. „Das DUNLOP 60  –heute Goodyear 60 – ist eine super Ergänzung zu den beiden Sprintrennen“, sagt Monschauer rückblickend. „Hier ist Teamarbeit gefragt und beim Pflichtboxenstopp auch Aktion in der Boxengasse“, so der Organisationschef weiter. Und auch die Fahrer selbst waren von dem neuen Format begeistert. Inklusive dem 40-minütigen Qualifying und dem 60-minütigen Rennen kam man im DMV GTC (heute GTC Race) auf eine Fahrzeit von über 240 Minuten. Und lag damit im internationalen Breitensport-Vergleich mit an der Spitze.

Evolution 2020: das GTC Race startet durch

Ab dem 1. Januar 2020 wurde der Serienname offiziell geändert: Der Deutsche Motorsport Verband (DMV) ist nicht länger Partner der Serie und der neue Name ist seit der Saison 2020 GTC Race.

„Der Geist und die Seele der Serie bleiben erhalten. Wir haben uns aber sehr stark mit unseren Teams und Fahrern ausgetauscht und werden in Zukunft viele Wünsche umsetzen können. Oft sind es nur Kleinigkeiten – aber auch entscheidende Sachen, wie z. B. der Ablauf mit dem neuen Boxenzelt oder die Punktevergabe und Einstufungen der Fahrer", so Ralph Monschauer, der als Geschäftsführer der neuen Driving Mobility GmbH & Co. KG weiterhin für die Serienorganisation zuständig ist. Die neue Dachgesellschaft Driving Mobility GmbH & Co. KG gründeten Schaeffler Paravan-CEO Roland Arnold (Mehrheitsgesellschafter) sowie Ralph Monschauer – Gesellschafter und Geschäftsführer.

2020 begann hervorragend. Geplant waren fünf Veranstaltungen im Rahmenprogramm der DTM. Die Vorbereitungen waren abgeschlossen als COVID-19 die Welt veränderte. Am Ende startete man mit Veranstaltungen auf dem Lausitzring, Nürburgring und in Hockenheim leider nur dreimal. Aber diese drei Male waren ein voller Erfolg. Auch weil mit Steer-by-wire eine neue Technologie von Schaeffler Paravan etabliert wurde und der enge Zusammenhalt in der GTC-Familie zu spüren war. Mit Mario Hirsch hatte man einen würdigen Gesamtmeister aus der SemiPro-Wertung. Wim Spinoy (AM) und Markus Winkelhock (PRO) gewannen ihre Wertungen der Meisterschaft.

Das GTC Race als Hauptserie beim ADAC Racing Weekend ab 2021

Seit der Saison 2021 startet das GTC Race als Hauptserie im Rahmen der ADAC Racing Weekends. Von den ursprünglich fünf geplanten Rennwochenenden, konnten nach einigen Corona-bedingten Verschiebungen, am Ende vier Veranstaltungen ausgetragen werden. Das Rennwochenende am Nürburgring musste in Folge der schweren Hochwasserkatastrophe in der Region abgesagt werden. In Oschersleben, am Lausitzring, in Assen und am Hockenheimring wurde des Fans einiges geboten – vor Ort sowie im Livestream. 

2021 wurde außerdem die GT4-Förderung des GTC Race ins Leben gerufen – eine große Karrierechance für GT4-Fahrer:innen von 16 bis 30 Jahren! Im Laufe der Saison kämpfen sie um einen der vier Plätze für einen GT3-Sichtungstest, bei dem am Ende der Saison ein GT3-Förderpilot ermittelt wird, der dann eine kostenfreie GT3-Saison im GTC Race 2023 erhält. Mehr zum einzigartigen Nachwuchsförderungsprogramm gibt es hier ...

Am Ende der erfolgreichen Saison 2021 durfte das GTC Race einige Meister küren: In der GT3-Kategorie den AM-Meister Heiko Neumann, den SemiPro-Meister Salman Owega, den PRO-Meister Marvin Kirchhöfer sowie den GT3-Tropyhy-Meister Tim Heinemann. In der GT4-Kategorie setzte sich Denis Bulatov als Meister 2021 durch.

Über den GT3 Sichtungstest durften sich die vier GT4 Förderpiloten Denis Bulatov, Leon Koslowski, Luca Arnold und Finn Zulauf freuen – letzterer setzte sich durch und gewann damit die kostenfreie GT3-Saison im GTC Race 2022. Dort startet Finn Zulauf mit Audi-Profi Markus Winkelhock im Steer-by-wire-Audi R8 LMS GT3 bei Rutronik Racing. Eine einmalige Förderung, die es in dieser Form in Europa nicht ein zweites Mal gibt!

Was 2022 geschah ...

Auch 2022 blieb das GTC Race die Hauptserie bei den ADAC Racing Weekends. Fünf Rennwochenenden wurden von April bis Anfang Oktober mit jeweils 260 Minuten Streckenzeit in Oschersleben, am Lausitzring, Nürburgring, in Assen und in Hockenheim durchgeführt (Termine 2022). Neben zwei 30-minütigen Sprints des GT Sprint wurden weiterhin das 60-Minuten-Rennen GT60 powered by Pirelli durchgeführt. 2022 gab es mit Pirelli einen neuen, offiziellen Reifenpartner des GTC Race. Damit rückte man näher an internationale Top-Serien heran und für GT3- und GT4-Teams wurde es einfacher die Fahrzeuge zu testen und vorzubereiten.

Junge Talente hatten auch 2022 erneut die Möglichkeit, sich über die GT4-Förderung für einen GT3 Sichtungstest zu qualifizieren, Um das Förderkonzept noch weiter zu verbessern, erhöhte man die Förderung auf zwei Jahre!

Der GTC Race Sichtungstest wurde im Oktober 2023 mit zwei Audi R8 LMS GT3 auf dem Hockenheimring durchgeführt. Erneut war Car Collection Motorsport das ausführende Team. Die Jury um Kenneth Heyer, Jörg van Ommen und Daniel Schwerfeld wählte zwischen Julian Hanses (Meister bei CV Performance / Mercedes), Rick Bouthoorn (Vizemeister bei razoon-more than racing / KTM), Lucas Mauron (EastSide Motorsport / Mercedes) und Etienne Ploenes (Wildcard über RN Vision STS Racing / Porsche). Julian Hanses setzte sich schließlich durch und ist der neue GTC Race Förderpilot 2023/2024.

Die Gesamtmeisterschaft gewann Max Hofer (Aust Motorsport) mit einem Audi R8 LMS GT3. Kurze Zeit später wurde der junge Österreicher auch von Audi in seinen Werkskader berufen. Neben der Gesamtmeisterschaft gewann Hofer auch die PRO-Klasse. 
Bei den SemiPro wurde Robin Rogalski (Seyffarth Motorsport - Audi R8 LMS GT3) neuer Meister.
In der AM-Klasse gewann Dino Steiner (Aust Motorsport - Audi R8 LMS GT3) den Titel.

Erfolgreich in der GT4-Gesamtmeisterschaft war Julian Hanses (CV Performance / Mercedes). Bei den 16- bis 23-Jährigen gewann Rick Bouthoorn (razoon-more than racing / KTM).
Tobias Erdmann sicherte sich die Meisterschaft bei der GT4 Trophy - der Meisterschaft der Piloten im GT4 über 31 Jahren.

 Alle Meister im GTC Race: Überblick seit 1990

1990

Edmond Bündgen

Ford Sierra

-

1991

Rolf Heilemann

Ford Sierra

-

1992

Ralf Rauh

Suzuki Swift

-

1993

Herbert Kummle

Ford Escort

-

1994

Günter Schmidt

Opel Astra

-

1995

Ralf Löffler

VW Scirocco

-

1996

Manfred Daners

Opel Astra

-

1997

Dieter Heubacher

Audi Quattro

-

1998

Rolf Rummel

Porsche 993 GT2

-

1999

René Gassen

BMW M3

-

2000

Jörg Bernhard

BMW M3

-

2001

Jörg Bernhard

BMW M3

-

2002

Erich Sickinger

Opel Manta

-

2003

Sven Fisch

Opel Kadett

-

2004

Mirko Lubner

Opel Astra

-

2005

Thomas Probst

Porsche 993 GT2

-

2006

Martin Zajicek

Skoda Octavia

-

2007

Pierre von Mentlen

V8STAR

-

2008

Marc Roth

Toyota Corolla

-

2009

Hans-Christian Zink

BMW M3

-

2010

Hans-Christian Zink

BMW M3

-

2011

Frank Schreiner

Porsche 996 GT3

-

2012

Jürgen Bender

Corvette GT3

-

2013

Markus Weege (A)

BMW M3

-

2014

Frederic Yerly (CH)        

Mercedes Benz SLS AMG GT3

-

2015

Jürgen Bender

Corvette GT3

-

2016

Fabian Plentz

Audi R8 LMS ultra

HCB-Rutronik Racing

2017

Fabian Plentz / Egon Allgäuer    

Audi R8 LMS ultra

HCB-Rutronik Racing

2018

Christoph Dupré / Claus Dupré

Porsche 991.1 GT3 Cup

Dupré Motorsport
2019Timo Scheibner

Aston Martin V12 Vantage GT3

Schaller Hanau Motorsport
2020Mario Hirsch (SemiPro)Mercedes-AMG GT3équipe vitesse
 Wim Spinoy (AM)Mercedes-AMG GT3Car Collection Motorsport
 Markus Winkelhock (PRO)Audi R8 LMS GT3Space Drive Racing operated by Phoenix Racing
2021GT3: Heiko Neumann (AM)Mercedes-AMG GT3Neumann Racing Team (NRT)
 GT3: Salman Owega (SemiPro)Audi R8 LMS GT3Phoenix Racing
 GT3: Marvin Kirchhöfer (PRO)Mercedes-AMG GT3Neumann Racing Team (NRT)
 GT3: Tim Heinemann (GT3-Tropyhy)Mercedes-AMG GT3Space Drive Racing
 GT4: Denis BulatovMercedes-AMG GT4EastSide Motorsport
2022GT3: Max Hofer (Gesamtmeister)Audi R8 LMS GT3Aust Motorsport
 GT3: Max Hofer (PRO)Audi R8 LMS GT3Aust Motorsport
 GT3: Robin Rogalski (SemiPro)Audi R8 LMS GT3Seyffarth Motorsport
 GT3: Dino Steiner (AM)Audi R8 LMS GT3Aust Motorsport
 GT4: Julian HansesMercedes-AMG GT4CV Performance Group
 Alle Meister DUNLOP 60/Goodyear 60: Überblick seit 2015

2015

DUNLOP 60:

Klaus-Dieter Frers

Ferrari 458 GT3

-

2016

DUNLOP 60:

Tommy Tulpe / Fabian Plentz

Audi R8 LMS GT3

HCB-Rutronik Racing

2017

DUNLOP 60:

Tommy Tulpe / Fabian Plentz    

Audi R8 LMS GT3HCB-Rutronik Racing

2018

DUNLOP 60:

Kevin Arnold

Audi R8 LMS GT3HCB-Rutronik Racing
2019DUNLOP 60:Kenneth Heyer

Mercedes-AMG GT3

Race-Art-Motorsport
2020Goodyear 60:

Mario Hirsch / Dominik Schraml  (SemiPro)

Mercedes-AMG GT3

équipe vitesse

  Maximilian Götz (PRO)Mercedes-AMG GT3Space Drive Racing operated by HWA
  Thomas Langer (AM)Porsche 991 GT3 CupSchütz Motorsport
2021Goodyear 60GT4: Denis Bulatov/Leon KoslowskiMercedes-AMG GT4EastSide Motorsport
  GT3: Dino Steiner/Phil Dörr (AM)McLaren GT3Dörr Motorsport
  GT3: Salman Owega (SemiPro)Audi R8 LMS GT3Phoenix Racing
  GT3: Tim Heinemann (PRO)Mercedes-AMG GT3Space Drive Racing
2022GT60 pow. by Pirelli GT4: Julian HansesMercedes-AMG GT4CV Performance Group
  GT3: Carrie Schreiner (PRO + Gesamt)Mercedes-AMG GT3 
  GT3: Robin Rogalski (SemiPro)Audi R8 LMS GT3Seyffarth Motorsport
  GT3: Heiko Neumann (AM)Mercedes-AMG GT3NRT