Ronny C´Rock gewinnt Rennen 1 auf dem Red Bull Ring

Datum: 20. Mai 2017
Spannung pur beim ersten Rennen zum DMV GTC auf dem Red Bull Ring. Nach rundenlangem Zweikampf mit Martin Konrad auf Lamborghini Huracan GT3 siegte Ronny C´Rock mit dem Audi R8 LMS des Teams Land Motorsport vor Ales Jirasek auf Praga R1 Turbo. Pechvogel des Rennens war der Tscheche Antonin Herbeck auf Pagani Zonda, der zunächst eine Sportstrafe erhielt und später ausfiel.

Antonin Herbeck startete als Favorit. Als einziger Pilot war er im Qualifying unter 1.27 Minuten geblieben und hatte seinen Pagani auf die Pole Position gestellt. Die war auf der rechten Seite, da im DMV GTC fliegend gestartet wird. Besonderheit am Red Bull Ring: Bei stehenden Starts ist die Pole Position auf der linken, bei fliegenden Starts auf der rechten Seite. Herbeck ging sofort in Führung und verwies Martin Konrad und Ronny C´Rock auf die Plätze. Schon in der ersten Runde kam Konrad jedoch an Herbeck vorbei. Fortan lautete die Reihenfolge an der Spitze: Konrad vor Herbeck und C´Rock.

Doch für den Tschechen sollte es nicht bei dem Verlust der Führung bleiben. In der dritten Runde wurde eine Durchfahrtstrafe verhängt. Der Pagani-Pilot hatte wohl schon munter das Gaspedal durchgetreten, als die Startampel noch auf Rot stand. "Ich dachte, der Polesetter bestimmt das Tempo. In anderen Rennserien ist das so", erklärte Herbeck nach dem Rennen. Der Tscheche trat die Durchfahrtsstrafe nicht an, sondern stellte sein Auto in der neunten Runde mit Bremsproblemen gleich ganz ab. Bevor er sich verabschiedete, drehte er mit 1:26.601 Minuten noch die schnellste Runde und unterbot damit seine eigene Trainingsbestzeit noch einmal um fast zwei Zehntelsekunden.

Fortan war der ursprüngliche Kampf zwischen Konrad und C´Rock um den zweiten Platz ein Kampf um den Sieg. Rundenlang duellierten sich die beiden Piloten hart aber fair ohne Berührungen oder sonstige Fouls. Nach elf Runden war Konrad fällig. "Wir sind drei, vier Kurven am Stück nebeneinander gefahren, dann war ich vorbei" so C´Rock. Auch der Audi-Fahrer und der Lamborghini-Pilot unterboten ihre Zeit aus dem Qualifying. Beide knackten im Rennen erstmals an diesem Wochenende die 1.27er Marke.

Nicht nur an der Spitze war Kurzweil angesagt, auch die Verfolger schenkten sich nichts. Um den sechsten Platz lieferten sich Evi Eizenhammer (Audi R8 LMS) und Oliver Freymuth (Renault R.S.01) ein hartes Duell. "Ich habe ihn lange hinter mir halten können. In der Spitzkehre hatte ich eine Überrundung. Den Vorteil hat er ausgenutzt und ist vorbei gegangen", so die Rennamazone. Freymuth zollte Eizenhammer Respekt: "Der Audi war schon verdammt schnell", so der Berliner.

Ein weiteres schönes Duell sorgte im Mittelfeld für Unterhaltung. Hier jagte Max Aschoff im Praga R1 Turbo den Porsche 997 GT3 R mit Alois Rieder am Volant. Hier trafen nicht nur zwei Klassen aufeinander, sondern auch zwei unterschiedliche Fahrzeugkonzepte. In der Verfolgerrolle die eher leistungsschwache, leichte Flunder mit viel Abtrieb, als Gejagter der schwere aber leistungsstärkere Bolide mit weniger Abtrieb. "Ich habe ihm einige Runden lang am Heckflügel geklebt. Dann ist er wohl nervös geworden und hat mehrere kleine Fehler gemacht. Beim ersten Fehler war ich noch nicht da, aber dann hat sich die Möglichkeit zum Überholen ergeben", erklärte Max Aschoff nach dem Rennen seine Version des Sprichwortes "Steter Tropfen höhlt den Stein".

Antonin Herbeck, Pagani Zonda
"Wir hatten ein großes Problem. Die vorderen Bremsen überhitzten. Beim Start ist es so, dass das erste Fahrzeug das Tempo vorgibt. So ist es in anderen Rennserien. Ich habe das Tempo vorgegeben und eine Durchfahrtstrafe erhalten."

Ronny C´Rock, Audi R8 LMS
"Am Start war ich ein bißchen irritiert. Ich dachte, in den Regeln steht: "Grüne Ampel, dann Vollgas." Die Ampel war aber noch rot, deswegen habe ich ein wenig verzögert. Ich wusste, dass ich wenigstens eine Chance haben würde und zwar den Windschatten. Ich muss ein Megalob an mein Team aussprechen. Die stellen ein Auto hin, millimeterpräzise, alles perfekt, so reifenschonend, oh mein Gott. Den Pagani zu überholen, war nicht das Problem. Der hat am Anfang eine mega Pace gemacht, ist dann aber langsamer geworden."

Martin Konrad, Lamborghini Huracan GT3
"Wir haben für die Reifen nur zwei Heizdecken mit, da blieben für mich keine übrig. Ich glaube, ich habe am Anfang des Rennens ein bißchen die Reifen verheizt. Aber nichtsdestotrotz, der Ronny ist ein fairer Gewinner. Das war ein supermega Fight auf höchstem Niveau."

Oliver Freymuth, Renault R.S.01
"Das Rennen war insgesamt ganz gut. Wir sind mit weichen Reifen gefahren. Die hatten bereits zwei Qualifyings hinter sich, waren aber noch gut. Am Anfang war ich nicht so schnell wie mit neuen Reifen. Das hat sich aber schon bald ausgeglichen. Der Audi vor mir war sehr schnell. Der hat aber auch mehr Leistung. Dafür bin ich in den Kurven schneller. Es ist aber trotzdem schwierig, einen Platz zu gewinnen und dauerhaft den Vorsprung zu sichern."

Evi Eizenhammer, Audi R8 LMS
"Ich habe den Renault lange halten können. In der Spitzkehre bin ich auf ein anderes Auto aufgelaufen, das vor der Überrundung stand. Ich habe bremsen müssen, der Renault hat den Vorteil ausgenutzt. Aber das passt. Ich bin glücklich mit der Platzierung."

Max Aschoff, Praga R1 Turbo
"Ich habe Alois Rieder einige Runden unter dem Flügel geklebt. Das hat ihn wohl nervös gemacht. Er hatte dann ein, zwei kleinere Fehler gemacht. Beim ersten war ich nicht nah genug dran. Dann hat sich aber die Gelegenheit zum Überholen ergeben. Ich weiß gar nicht mehr, wo ich ihn bekommen habe. Ich war so oft daneben. Ich glaube, es war in Turn 2."

Alois Rieder, Porsche 997 GT3 R
"Bei mir waren die Reifen Banane. Es war nur eine Frage der Zeit, bis der Praga an mir vorbeikommt. Zum nächsten Rennen kommen neue Reifen drauf."

Lars Pergande, BMW Z4
"Das Rennen hat Spass gemacht. Ich hatte einen schönen Kampf mit Stucky. Der Speed ging auch nach oben. Ich bin erst zum zweiten Mal am Red Bull Ring. Das letzte Mal war ich vor acht Jahren hier auf der Strecke. Der Kurs ist also noch mehr oder weniger Neuland für mich."

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