Kuismanen und Bender siegen in Hockenheim

Datum: 27. Juli 2015
Beim fünften Rennwochenende (24./25.07.15) des DMV GTC wurden die Rennen 9 und 10 auf dem Hockenheimring ausgetragen. Im Gesamtklassement gab es zwei verschiedene Sieger und eine erste Entscheidung.

Mit 31 Fahrzeugen startete der DMV GTC in das Freie Training. Leider gab es dort eine Kollision von dem AF Corse-Ferrari von Mario Cordoni mit dem Dupré-Porsche von Alexander Markin. „Ich habe mich leider verbremst. Markin hatte keine Chance“, so der Italiener später. Damit war für beide Fahrer das Rennwochenende schnell beendet. Die schnellste Zeit holte sich Pertti Kuismanen (Chrysler Viper GTS-R) mit 1:41,707 Minuten, vor Steffi Halm (BMW ALPINA B6 GT3) mit 1:42.247 Minuten. Dritter wurde „Coach McCansy“ (Lamborghini Gallardo GT3) mit 1:42.749. Platz vier für Tommy Tulpe (Audi R8 LMS ultra - 1:43.373 Minuten).

Spannung dann bei Zeittraining 1. Immer wieder wechselten die Positionen im Feld. Die Fahrer schenkten sich nichts und gerade in der Klasse 8 zeigte sich einmal mehr, das die GT3-Fahrzeuge ausgeglichen sind. Die Pole Position holte sich mit einer Zeit von 1:40.579 Minuten Pertti Kuismanen. Dahinter aber schon die stark aufgelegte Steffi Halm mit 1:40.605 Minuten „Das Qualifying lief problemlos. Aber heute sind die Bedingungen wahrscheinlich anders als am Renntag. Wir müssen schauen wie das Wetter wird und unsere Einstellungen an die Rennsituation anpassen. Wir wollen von Platz zwei aus angreifen“, erklärte die Pilotin vom Kaatsch-Rennteam nach Q1.

Dem Spitzenduo folgte auf Platz drei Jürgen Bender. Dementsprechend gelassen zeigte er sich anschließend: „Für mich war das Qualifying das erste Ausrollen. Im Freien Training konnten wir nicht auf die Strecke. Wir hatten mit einem Elektronikproblemen zu kämpfen, die sich jetzt glücklicherweise gelöst haben. Von der Position lässt sich sicherlich was machen.“ Dahinter eine ganze Armada von GT-Fahrzeugen. Allen voran die zwei Corvette von Callaway / RWT Racing mit Kim Giersiepen und Hannes Utsch. „Wir planen ein Nachwuchsprogramm und sehen den DMV GTC hier als ideale Plattform“, so Ernst Wöhr von Callaway Competition und Gerd Beisel (RWT Racing). Am Ende des Rennwochenendes sollte sich bestätigen, das sie absolut den richtigen Riecher mit der Serie hatten. Startplatz sechs für „Coach McCansy“. Dahinter folgten Jack Crow (Ford GT GT3), Tommy Tulpe, Klaus Dieter Frers (Ferrari 458 GT3). In der Top 10 noch Maximilian Stein mit dem Audi R8 LMS ultra, vor dem Elftplatzierten Christoph Dupré, der ebenfalls mit einem Audi R8 LMS ultra unterwegs war.

In den weiteren Klassen fuhren Peter Mamerow (Porsche 996 RSR/Klasse 9 – Gesamtplatz 12), Christof Langer (Porsche 991 GT3 Cup/Klasse 7a), Moritz Weeber (Renault Clio 4 Cup/Klasse 5) und Daniel Vogt (Porsche 997 GT3 Cup/Klasse 7b) auf die vorderste Position.

War das Qualifying im ersten Umlauf schon spannend, so legten die Piloten in Q2 noch einen drauf! Zu guter Letzt war es jedoch abermals Pertti Kuismanen, der sich mit einer ausgezeichneten Leistung die Bestzeit mit 1:40.297 Minuten sicherte. „Die Bedingungen waren sehr heiß. Im Gegensatz zu den vorherigen Rennen in Hockenheim haben wir nun jedoch einen guten Luftdruck gefunden, sodass ich über Distanz hinweg weniger kämpfen musste. Sollte es morgen regnen, werden wir unser Bestes geben. Dafür sind wir hier“, erklärte der Finne.

Jürgen Bender erwies sich in seinem „Wohnzimmer“ einmal mehr als Hockenheim-Spezialist. Er fuhr sich neben Kuismanen in die erste Startreihe und war schnellster Pilot in der Klasse 8.

Die zweite Startreihe bildeten Kim Giersiepen und Steffi Halm. Dahinter kam „Coach McCansy“, immer besser in Fahrt: „Es lief sehr gut. Wir konnten eine deutliche Steigerung verzeichnen. Es war die schnellste Zeit, die ich hier je gefahren bin. Mein Wagen lag wie ein Brett.“ Daneben steht Hannes Utsch in der Startaufstellung zu Rennen 1. In den Klassen konnten Moritz Weeber und Christof Langer erneut die Bestzeit holten. Die Klasse 7b sah Peter Schepperheyn (Porsche 997 GT3 Cup) auf der Pole. Markus Alber schnappte sich den vordersten Platz in der Klasse 9.

Samstag war Renntag. Und diesmal durfte man sich nicht so sicher mit dem Wetter sein. Die Prognosen sahen zwischendurch immer mal wieder Schauer vor. Dies sollte später noch von Bedeutung sein.

Bei klarem Himmel, 22 Grad und hellem Sonnenschein ging es los. Doch schon nach wenigen Hundert Metern gab es einen Einschlag von Daniel Vogt (Porsche 997 GT3 Cup). Dem HP Racing-Piloten passierte nichts, doch sein Auto war sehr waidwund. Da viele Trümmerteile auf der Strecke lagen, musste die Kehrmaschine raus und somit gab es auch einen Safety Car-Einsatz. Nach der Freigabe zum erneuten Start, startete Kuismanen mit seiner bärenstarken Viper wie ein Blitz und konnte nach 15 Runden siegen. Dahinter tobte aber der Bär. Steffi Halm verfolgte den Finnen, bekam jedoch immer mehr Druck von Jürgen Bender. In der Folge musste sich die Pilotin im ALPINA erst einmal nach hinten konzentrieren. Bender kam immer näher, doch vorbei ging es nicht. Mit einem Abstand von 0,122 Sekunden (!) blieb Steffi Halm vor Bender! „Wir sind super zufrieden mit dem Klassensieg. Aufgrund von zwei Überrundungen wurde es zum Schluss hin noch einmal spannend, doch jetzt können wir uns über ein tolles Ergebnis freuen.“ Platz vier und fünf für die beiden Corvette von Utsch und Giersiepen. Platz sechs für Jack Crow vor Christoph Dupre. Klaus Dieter Frers, Peter Mamerow und Maximilian Stein komplettierten die Top 10.

In der Klasse 7a konnte sich Christof Langer (Porsche 991 GT3 Cup) abermals gegen die Konkurrenz durchsetzen. Speziell zu Ende des Rennens erkämpfte sich der Porsche-Pilot mit guten Rundenzeiten die Führung.„ Es war schon ein hartes Rennen. Zuerst war mein Bruder Thomas vor mir. Ich musste kämpfen doch ich konnte ihn überholen. Danach ging es in ein Duell mit Kai Pfister. Am Ende steht der Klassensieg zu Buche, sodass alles in Ordnung ist.“

In den Klassen 7b und 9 konnten sich Peter Schepperheyn (Porsche 997 GT3 Cup) und Peter Mamerow (Porsche 996 RSR) die Siege sichern.

In Rennen 2 am Nachmittag ging zunächst alles gut. Doch 93 Sekunden vor Ende kam es zu einem heftigen Regenschauer. Nun mussten die Piloten höllisch aufpassen und natürlich gab es mit Slicks ein paar Dreher. Jürgen Bender war hier der strahlende Sieger. Pertti Kuismanen griff zwar in der letzten Kurve noch einmal an, doch ein Dreher machte seine Bemühungen zunichte. Schon vorher tauschten die Viper und Corvette öfters die Plätze und riss die Fans von den Sitzen. "Es ist für uns aufgegangen. Pertti hatte auf Distanz gesehen mit den Reifen zu kämpfen, sodass ich angreifen konnte“, so Bender. Und weiter: „Im Regen habe ich dann Speed rausgenommen, sodass er nochmal versucht hat die Führung zu übernehmen. Am Ende hat es gereicht.“ Für Kuismanen war es aber kein Beinbruch: „Es war ein schönes Rennen. Ich hatte es noch einmal versucht aber es hat nicht geklappt.“ Kein Rennglück hatte Steffi Halm, die nach einer Berührung mit einem Plattfuß das Rennen beenden musste. Dies galt auch für Christoph Dupré, der die Zielflagge nicht sah. Genausowenig wie Kim Giersiepen (Corvette GT3), der keinen Vortrieb mehr hatte.

Besser lief es für seinen Corvette-Markenkollegen Hannes Utsch. Er sah nach 18 Runden als Dritter die Zielflagge. „Das war natürlich ein toller Einstand. Vielen Dank an das Team für die tolle Möglichkeit“, so der 20-Jährige. Vierter wurde „Coach McCansy“, der damit Platz drei in der Klasse 8 einfuhr. Einmal mehr kam Jack Crow auf Platz vier in der Klasse 8 und verpasste so erneut das Siegerpodest. Platz sechs im Gesamtklassement und Zweiter der Klasse 10 wurde Maximilian Stein. In die Top 10 fuhren noch: Klaus Dieter Frers, Dietmar Haggenmüller, Peter Mamerow (Sieger Klasse 9) und Bernd Haid.

Einen Hattrick in Hockenheim schaffte Peter Schepperheyn. In vier Rennen hintereinander konnte er im Badischen in Klasse 7b siegen und ließ damit in Rennen 1 Marcel Hartmann und in Rennen 2 Kai Pfister und André Krumbach hinter sich. In der Klasse 7a drehte Thomas Langer wieder einmal den Spieß rum. Siegte in Rennen 1 noch Bruder Christof, so war diesmal der „größere“ Thomas erfolgreich. Und weil es so schön für die Familie war, konnte der Neffe der Langers, Moritz Weeber, in Klasse 5 mit dem Clio siegen.

In der Meisterschaft liegt momentan ebenfalls Jürgen Bender mit 209 Punkten in Front. Durch seinen Sieg und P2 in der Klasse 8, setzte er sich ein wenig von Marcel Hartmann /André Krumbach (191,50 Punkte) ab. Auf Platz drei folgte Pertti Kuismanen mit 158 Punkten. Doch erst am Ende wird abgerechnet. Dazu werden noch die schlechtesten zwei Ergebnisse gestrichen. Damit verändert sich das Verhältnis von Bender zu Hartmann/Krumbach. Nach diesem Abzug sind es momentan nur 12,50 Punkte. Es bleibt also spannend in den letzten sechs Rennen.

Nach sechs Rennen auf dem Hockenheimring, gab es auch die erste Entscheidung. Jürgen Bender gewann den Hockenheim-Cup, eine Sonderwertung innerhalb des DMV GTC. Mit vier Siegen und zwei zweiten Plätzen lag er am Ende vor Peter Schepperheyn, der zwar ebenfalls vier Siege holte, doch beim Saisonauftakt nur Vierter und Dritter wurde. Dritter wurde hier Markus Alber.

Das Fazit von Organisator Ralph Monschauer fiel nach dem Rennwochenende sehr positiv aus: „Wir dürfen zufrieden sein. Die Fans haben spannende Rennen gesehen und die Fahrer und Teams hatten sehr viel Spaß. Was uns als Organisation besonders gefällt, ist das Miteinander. Die Abende im Fahrerlager sind super. Überall wird gefeiert. Eine tolle Atmosphäre.“

Das nächste Rennwochenende findet in der Lausitz statt. Dort werden am 15. und 16. August 2015 die Rennen 11 und 12 ausgetragen.

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