Doppelsieg für Edy Kamm in Most

Datum: 23. Mai 2010
Fast 30 Starter hatten für das dritte Saisonrennen der DMV Touring Car Championship im Rahmen des ASS-Racing Weekend im tschechischen Most genannt. Nach zahlreichen technischen Defekten bei den Tests im Vorfeld und während der Zeittrainings hatte sich das Feld auf leider nur noch 23 Starter dezimiert.

Rennen 1
Der erste Durchgang am Sonntagmorgen wurde wieder zu einer innerschweizer Angelegenheit. Jürg Aeberhard (Porsche 993 GT2) war blendend gestartet. Edy Kamm im, für diese Strecke mit ihren langgezogenen Kurven, geradezu prädestinierten Ex-DTM Audi blieb aber an seinem Landsmann dran und zog eingangs der Spitzkehre an dem schnellen Porsche-Youngster vorbei. Albert Kierdorf (Porsche 997 RSR) ließ die beiden Eidgenosse ziehen und sicherte sich nur nach hinten ab. So blieb es bis ins Ziel. Es siegte somit Kamm vor Aeberhard und Kierdorf. „Ich konnte beim Start auf gleicher Höhe mit Jürg bleiben und musste nicht noch eine Gelegenheit abwarten, um zu überholen“, berichtete der Dauersieger Kamm. „Unten in der Kehre ging ich dann vorbei und fuhr mein Rennen in aller Ruhe zu Ende.“ Diese Taktik verfolgte ebenfalls Jürg Aeberhard: „Ich hätte den Edy vielleicht aufhalten können, doch mir ging es vor allem darum anzukommen, um die Klasse zu gewinnen“. Zufrieden zeigte sich auch Kierdorf nach seinem allerersten Rennen im böhmischen Most. „Die Strecke macht richtig Spaß. Um ganz vorne dran zu bleiben fehlen mir aber fast 200 PS“, sagte Kierdorf. „Am Anfang hatte ich noch attackiert, um an Jürg dran zu bleiben. Leider ließen meine Reifen sehr schnell nach.“

Für richtig spannenden Motorsport sorgten stattdessen Sepp Klüber in seiner Chevrolet Corvette und Jim Gebhardt im KTM X-Bow GT. Die Beiden lieferten sich ein herzerfrischendes Duell beim Kampf um den vierten Platz. Am Ende hatte der „hessische Bayer“ Klüber (er kommt aus Alzenau) vor dem „richtigen“ Bayer Gebhardt, der aus Cham stammt, die Nase vorne. „Meine Reifen haben nicht so gut funktioniert. Wir hatten das Grip-Niveau hier unterschätzt, denn das Auto war wesentlich unruhiger, als auf dem Ring“, erklärte der Most-Debütant Klüber. „Mehr war nicht drin. Ansonsten war das ein richtig geiler Kampf mit dem Jimmy Gebhardt. Der hat mir keine Ruhe gelassen.“ Das bestätigte natürlich auch Jim Gebhardt: „Mit dem Sepp hat das Rennen richtig Spaß gemacht. Seine Corvette ist auf den Geraden verdammt schnell, dafür hole ich in den Kurven auf. Am meisten hat mich gefreut, dass die ganzen Porsche im Rückspiegel immer kleiner wurden.“

Sehenswert war auch der Kampf zwischen Frank Schreiner (Porsche 996 GT3) und Gerhard Ludwig im Toyota MR2 Turbo. Zunächst hatte der Schwabe Ludwig einen fulminanten Start hingelegt und Schreiner regelrecht überrumpelt. Der Saarländer machte mit seinem Porsche aber mächtig Druck, zog nach einem Dreher des Schwaben endgültig vorbei und siegte in der Klasse Gruppe A + H + F + Porsche Cup bis 3800 ccm + Donkervoort. Konkurrenz aus dem eigenen Hause hat der Meister Hans-Christian Zink (BMW M3). Er gewann die Klasse bis 3,250 ccm + Seat Leon Supercopa vor seinem Bruder Udo (ebenfalls in einem BMW M3), der diesmal allerdings sehr stark attackierte. „Es lief problemlos, allerdings musste ich mich ganz schön strecken, weil mein Bruder heute extrem schnell unterwegs war“, bestätigte Zink.

Rennen 2
Im zweiten Durchgang ließ sich Aeberhard nicht überrumpeln und trotzte allen Angriffen von Kamm. Erst nach fünf Runden stach Kamm in einer schnellen Passage in eine kleine Lücke und zog an seinem Landsmann vorbei. „Der Jürg hat prima gekämpft. Ich konnte allerdings nicht bis zur letzten Runde warten, um zu überholen. Ich war einige Mal neben ihm, doch er konnte immer wieder zu machen“, sagte Kamm. Bei dem Überholvorgang gab es allerdings eine leichte Berührung, nach der Aeberhard deutlich zurück fiel. „Ich hatte einen sehr guten Start und konnte meinen Platz sehr gut verteidigen. Ich war natürlich Kampflinie gefahren, doch in den schnellen Kurvenpassagen ist Edy innen hinein gestochen und hat mich leicht touchiert“, erzählte Aeberhard. „Danach war ich unsicher, ob nicht irgendetwas schleifen würde und machte erst einmal langsamer.“ Überhaupt nicht lief es im zweiten Durchgang bei Albert Kierdorf, der mit seinen Rundenzeiten haderte: „Ich war pro Runde zwei Sekunden langsamer, als heute früh. Wir vermuten, dass es die Reifen waren.“ Trotzdem kreuzte der Rheinländer als neuerlicher Dritter den Zielstrich.

Der schöne Kampf um Platz vier setzte sich zunächst auch in diesem Lauf fort. Martin Dechent war mit seinem Porsche 997 GT3 Cup fulminant gestartet und konnte sowohl Sepp Klüber, als auch Jim Gebhardt hinter sich lassen. Bereits in der ersten Runde, am Ende dere Gegengeraden, zog Klüber an Dechent vorbei. Gebhardt wartete ebenfalls nicht lange und blies zum neuerlichen Angriff auf die Corvette. Leider nur bis in Runde 9, dann musste er seinen KTM X-Bow GT mit qualmendem Kühler abstellen. Danach ging Klüber das Rennen deutlich ruhiger an und fuhr seinen vierten Platz, vor Dechent, sicher nach Hause. Die weiteren Klassensiege gingen an Frank Schreiner und Hans Christian Zink. Beide hatten es diesmal leichter: Gerhard Ludwig fehlte mit Kupplungsproblemen und Udo Zink hatte Ärger mit dem Schaltgestänge gehabt. Ein Problem, das bereits bei seinem Bruder bereits in Hockenheim aufgetreten war.

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