Spannung bei Saisonhalbzeit DMV GTC in der Eifel

Datum: 11. Juni 2018
Ein fantastisches Rennwochenende erlebten die Fans beim 7. und 8. Lauf des DMV GTC auf dem Nürburgring (08./09.06.18). Am Ende siegten ein Ingolstädter und eine alte Lady.

Waren die letzten Läufe schon hart umkämpft, so gab es diesmal die nächste Steigerung. In den einzelnen Klassen und im Gesamtklassement war lange Zeit nicht klar, wer am Ende jubeln durfte.

In Qualifying 1 entschied die richtige Reifenwahl über Erfolg und Misserfolg. Für den Berliner Ronny C’Rock im Land-Audi R8 LMS GT3 ging auf Slicks die Rechnung auf: Mit einer Trainingsbestzeit von 1:57,368 Minuten sicherte er sich die Pole-Position für Rennen 1. „Wir sind auf Slicks rausgegangen und haben gehofft, dass die Strecke weiter abtrocknet. Besonders auf der Hatzenbach-Gegengeraden hast du sonst verloren. Wir haben richtig gepokert und damit natürlich auch Glück gehabt“, beschreibt der mehrfache Weltmeister im Einparken seinen Erfolg.

Zweitschnellster wurde Kenneth Heyer mit dem Mercedes-AMG GT3 des Teams équipe vitesse. Auch er startete auf Slicks und hoffte auf eine freie Runde. „Nur die Ideallinie war trocken. Es war viel Verkehr. Sobald du überholen musstest, war die Chance vertan“, erklärte Heyer.

Aus der zweiten Reihe starteten Carrie Schreiner im schwarz-pinkfarbenen HCB-Rutronik Racing Audi R8 LMS und Benni Hey (Porsche 991 GT3 R). Carrie verzog später etwas das Gesicht: „Es lief am Anfang nicht so gut. Auf Regenreifen rauszugehen war eine Fehlentscheidung. Ich hatte nur eine freie Runde, durch den Räderwechsel habe ich wertvolle Zeit verloren – aber dafür war es ok!“

Im Rennen am Samstagmittag setzte sich Ronny C’Rock dann vom Start weg durch. Der Audi-Pilot kontrollierte von Beginn bis zum Ende das Feld und holte seinen zweiten Saisonsieg. Er profitierte auch davon, dass Carrie Schreiner beim Start nicht so gut wegkam und zwar aufholen konnte, sich am Ende aber mit Platz zwei begnügen musste.

Den letzten Podestplatz erkämpfte sich Benni Hey mit seinem Porsche 991 GT3 R vor Kenneth Heyer. Nachdem dessen Mercedes-AMG GT3 am Vortag einen Unfall hatte, war er nicht mehr einsatzbereit und das Team setzte einen Mercedes SLS AMG GT3 ein, der eigentlich für Taxifahrten vorgesehen war. Doch wie stark die die Kombination Fahrer/Auto war, zeigte sich, als Heyer vom vorletzten Startplatz bis auf Rang vier vorfuhr. „Die alte Lady hat noch einmal gezeigt, wie schnell sie sein kann“, so Kenneth Heyer.

In den Klassen siegten Klaus Horn (Klasse 3), Georgi Donchev (Klasse 4), Max Aschoff (Klasse 5) und Kevin Arnold (Klasse 6).

In Qualifying 2 war Carrie Schreiner die Schnellste der 26 Fahrerinnen und Fahrer. Sie stellte ihren HCB-Rutronik Audi R8 LMS GT3 mit einer Zeit von 1:55,916 Minuten auf die Pole-Position. Direkt dahinter der SLS mit Heyer am Steuer. Die zweite Startreihe teilten sich Max Aschoff im Praga R1 Turbo und Benni Hey.

Ein ganz besonders glückliches Gesicht gab es nach dem Qualifying in der Box von HCB-Rutronik Racing: Evi Eizenhammer stellt ihren weißen Audi R8 LMS GT3 auf den siebten Startplatz. „Es lief sehr gut! Ich konnte frei fahren, habe meine gestrige Zeit um drei Sekunden verbessert und hoffe, auch im Rennen unter den ersten zehn ins Ziel zu kommen“, so Eizenhammer.

Das Rennen am Samstagnachmittag sollte bei besten Bedingungen dann ein Herzschlagfinale werden. „Es war vielleicht das beste Rennen, was wir jemals im DMV GTC erleben durften. Man wusste gar nicht, wohin man im Live-Stream schauen sollte. Überall gab es tolle Zweikämpfe“, so Serienorganisator Ralph Monschauer.

Nachdem Carrie Schreiner den Start erneut nicht gut meisterte, sprintete Kenneth Heyer mit dem SLS vorneweg. Doch die 19-Jährige Rennamazone kam im Laufe der 15 Runden immer näher heran. Und was dann folgte, war Rennsport vom Feinsten. Live im Internet zu sehen.

Mit dem Messer zwischen den Zähnen griff Carrie Schreiner den anthrazitfarbenen Mercedes SLS GT3 speziell in den letzten Rennrunden wieder und wieder an, musste sich dann aber dem erfahreneren Fahrer Kenneth Heyer doch geschlagen geben. „Ich wollte natürlich auch gewinnen, fand aber in Kenneth heute meinen Meister“, schmunzelt Schreiner nach dem Zieleinlauf. Jedoch: Nur 0,286 Sekunden betrug der Abstand auf das Siegerfahrzeug. Und Kenneth fand auch Lob für Carrie: „Das war ein hartes Stück Arbeit. Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn das Rennen noch ein paar Runden länger gegangen wäre.“

Und auch um den letzten Podestplatz entbrannte ein harter Kampf. Benni Hey konnte bis kurz vor dem Ende seinen dritten Rang verteidigen und sich immer wieder gegen Max Aschoff wehren. Der Student griff mit seinem Sportwagen immer wieder an, doch Benni Hey parierte routiniert. Doch schlussendlich ging der Praga vorbei und Aschoff zeigte sich im Ziel überglücklich. Erster Gratulant war dann Benni Hey – so ist das im DMV GTC!

Fünfter hinter dem ehemaligen Langstrecken-Spezialisten Hey wurde Tommy Tulpe (HCB-Rutronik Audi R8 LMS GT3), der sein Ergebnis von Rennen 1 damit um einen Platz verbessern konnte. Als Sechster überquerte Dietmar Haggenmüller im weiß-blauen Mercedes AMG GT3 die Ziellinie. Auf den Plätzen sieben bis zehn fanden sich Markus Alber (Corvette Z.06R GT3), Alois Rieder aus Österreich (Porsche 997 GT3 R), Suzanne Weidt (Lamborghini Huracan GT3) sowie Gaststarter Georgi Donchev aus Bulgarien (Porsche 991 GT3 Cup).

Die Klassensieger des zweiten Rennens: Kenneth Heyer (Klasse 1, Mercedes-Benz SLS AMG GT3, équipe vitesse), Pablo Briones (Klasse 3, Porsche 997 GT3 Cup, Joos Sportwagentechnik), Georgi Donchev (Klasse 4, Porsche 991 GT3 Cup, Schütz Motorsport), Max Aschoff (Klasse 5, Praga R1 Turbo) und Kevin Arnold (Klasse 6, Audi RS3 LMS TCR, HCB-Rutronik Racing).

In der Meisterschaft führt Kevin Arnold nach seinen zwei Siegen souverän das Klassement an. Dahinter folgen schon Sepp Klüber/Kenneth Heyer vor Claus und Christoph Dupré.

In drei Wochen werden die Karten neu gemischt im DMV GTC. Diesmal vom 29. bis 30. Juni 2018 im „Königlichen Park“ der italienischen Stadt Monza nordöstlich von Mailand.

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